Fenster undicht, was tun?

Zugluft durch undichte Fenster kann die Gemütlichkeit der kalten Jahreszeit schnell trüben. Ein undichtes Fenster ist dabei nicht nur unkomfortabel, sondern führt, durch erhöhten Energiebedarf, auch zu unnötigem Geldverlust. Die gute Nachricht? Die Abdichtung eines Fensters ist oft einfacher und kostengünstiger, als viele denken. Handeln Sie für die Umwelt, Ihr Wohlbefinden und Ihre Geldbörse.

Testen, ob Fenster undicht sind

Um undichte Fenster zu erkennen, gibt es drei einfache Möglichkeiten:

1. Klemmen Sie ein Blatt Papier zwischen Fenster und Rahmen ein. Anschließend ziehen Sie am eingeklemmten Papier. Lässt sich dieses bewegen, ist das Fenster undicht.
2. Fahren Sie mit dem Finger am Fensterrahmen entlang. Besonders gut lässt sich ein möglicher Luftzug aufspüren, wenn die Finger angefeuchtet sind.
3. Halten Sie eine Kerze möglichst ruhig ans Fenster oder fahren Sie mit einem Feuerzeug am Fenster entlang. Im unteren Bereich können Sie auch gut ein Teelicht auf das Fensterbrett stellen. Besteht kein weiterer Luftzug im Raum, z.B. über Türen, sollte sich die Flamme ruhig verhalten. Eine flackernde Kerzenflamme in Nähe des Fensterrahmens deutet auf undichte Stellen hin.

Achtung beim Kerzentest: Sorgen Sie natürlich vorher für die nötige Sicherheit und ziehen Sie Gardinen weit genug zur Seite und entfernen Dekogegenstände.

Auch ein gelegentlich hörbares Pfeifen bei Wind oder Feuchtigkeit auf der Innenfensterbank, können auf undichte Fenster hinweisen.

Aus diesen Gründen sind Fenster nicht dicht

Um die geeigneten Maßnahmen ergreifen zu können, muss zunächst die Ursache für die undichten Fenster festgestellt werden.

• Eine einfache Möglichkeit für undichte Fenster ist ein zu geringer Anpressdruck. Wird der Fensterflügel mit zu wenig Druck gegen den Rahmen gepresst, kann besonders bei Wind kalte Luft einströmen. Das lässt sich regulieren und kann an die Jahreszeit angepasst werden. Während ein geringerer Druck im Sommer den Luftaustausch im Wohnraum fördert, sorgt ein höherer Druck im Winter für dichte Fenster.
• Gummidichtungen können sich verziehen, porös werden oder reißen und verlieren damit ihre Funktion. Weißt die Fensterdichtung erkennbare Mängel auf, sollte diese getauscht werden.
• Fenster dürfen weder zu klein, noch zu groß sein. Was sich trivial anhört, hat maßgebliche Auswirungen auf eine langfristige Dichtigkeit. Denn ein zu groß dimensioniertes Fenster kann sich verziehen, während ein zu kleines Fenster durch zu große Hohlräume zwischen Rahmen und Laibung zu Zugluft führt.
• Manchmal sind Fenster auch schlicht zu alt. Heutige Anforderungen, sowohl an die Produkte, wie auch die Montage, können mit denen vor Jahrzenten nicht verglichen werden. Durch Witterungseinflüsse und Abnutzung, insbesondere bei Holzfenstern, kann der Austausch der Fenster nötig werden.
• Natürlich können auch mechanische Defekte oder Fehler bei der Montage zu undichten Fenstern und Folgeproblemen wie Schimmelbildung führen. Je nach Problem können Fenstermonteure die Fenster durch Versetzen oder Ersetzung von Dichtungen wieder dichter bekommen.

Fenster Anpressdruck erhöhen

Auf der Griffseite des Fensterflügels befinden sich innen Schließzapfen, mit denen sich der Anpressdruck regulieren lässt. Dafür müssen diese herausgezogen und dann im Unrzeigersinn gedreht werden (Druck wird erhöht). Danach müssen die Schließzapfen wieder hineingedrückt werden.

Manchmal lässt sich der Rollzapfen ohne Werkzeug bedienen, meist ist ein Inbusschlüssel, Torx oder Maulschlüssel nötig. Folgendes Video gibt Tipps und zeigt worauf zu achten ist:

Defekte Dichtungen tauschen

Es hängt von den individuellen Gegebenheiten ab, welche Dichtung die richtige Ist. Häufig sind selbstklebende Silikondichtungen eine effektive Variante, um undichte Fenster wieder dicht zu bekommen.

Es sollten dabei keine Dichtbänder auf vorhandenen Dichtungen geklebt werden. Zunächst müssen die defekten Fensterdichtungen entfernt werden. Anschließend ist der Rahmen zu reinigen. Die Fläche, auf die neue Dichtungen aufgeklebt werden, müssen sauber und trocken sein.

Undichte Stellen zwischen Fensterrahmen und Wand

Schließt das Fenster selbst dicht, kann die Zugluft aus der Anschlussstelle von Rahmen und Wand kommen. Kleine Spalten können an dieser Stelle gut mit einer Acryl- oder Silikonfuge geschlossen werden.

Richtig verfugen mit Silikon geht so:

Verzogene Fenster einstellen

Je moderner ein Fenster ist, desto mehr Möglichkeiten sind bei den eingebauten Beschlägen gegeben, das Fenster nachzustellen.

Heutige Fensterbeschläge erlauben eine Justierung in alle Richtungen. Das notwendige Werkzeug dazu ist in der Regel ein Inbusschlüssel.

Der häufigste Verzug entsteht schlicht durch die Schwerkraft, das bedeutet dass sich der Fensterflügel im Laufe der Zeit auf der Öffnungsseite absenkt. Hierzu bieten die Beschläge auf der Anschlagsseite, also der Seite mit den Scharnieren sowohl am unteren Ecklager wie auch am oberen Scherenlager Verstellmöglichkeiten.

Die hier angebrachten Schrauben, oft mit einer Kappe abgedeckt, erlauben das seitliche verstellen des Flügels. Auch am Fensterrahmen befindet sich auf der Anschlagsseite eine Stellschraube, die es erlaubt, den Flügel in der Senkrechten zu verstellen.

Ecklager an einem Kunststofffenster

Scherenlager für diagonale Fenstereinstellung

Hier eine DIY Video-Anleitung zur Einstellung eines Kunststofffensters:

Bei der Gelegenheit bietet es sich an, allen beweglichen Beschlagteilen etwas Nähmaschinenöl oder Schmierfett zu gönnen.

Was kosten undichte Fenster?

Hersteller von Fensterdichtungen werben mit bis zu -40% Heizkostenersparnis durch die Instandsetzung defekter Dichtungen.

Wie groß der Wärmeverlust durch undichte Fenster tatsächlich ist, hängt immer davon ab, welches Heizverhalten der Mieter oder Hausbesitzer an den Tag legt und natürlich von der Größe der bestehenden Undichtigkeiten.

Schimmel durch undichte Fenster?

Undichte Fenster können durchaus Schimmel in einer Wohnung verursachen. Dabei kühlt die Zugluft die umliegenden Wände und speziell die Raumecken übermäßig ab, wodurch sich hier die Feuchtigkeit der Raumluft niederschlägt und sich bei anhaltendem Zustand Schimmel bilden kann.

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