Edler Glanz hochpolierter Oberflächen - wie bewahren?

Holz ist ein Material, das sich permanent verändert, sich bei Wärme und besonders bei Feuchtigkeit ausdehnt und sich bei Kälte und Trockenheit zusammenzieht. Holz "atmet" sagt man, denn Holz ist ein lebendiger Werkstoff. Schöne Dinge, die einen im Haus oder in der Wohnung umgeben, sollen ihr Aussehen erhalten. Mit mehr oder weniger auffälligen Gebrauchsspuren, Aufhellungen, Verfärbungen oder Spannrissen ist allerdings bei Holz zu rechnen. Wie werden Möbel richtig poliert, damit diese ihre schön, behaglich und warme Ausstrahlung behalten?

Möbel polieren

Möbel polieren erfordert ein wenig Muße

Welche ist die richtige Pflege?

Möbelstücke aus Holz sind in besonderem Maße der Abnutzung ausgesetzt, weil man darin und damit lebt. Ob Betten oder Behältnismöbel wie Schränke, Regale, Truhen, Kommoden oder Sitzgelegenheiten wie Stühle, Sofas und Tische – Holzmöbel sind stabil und haltbar und können gut über Jahrzehnte im Gebrauch bleiben.

Je hochrangiger und wertvoller das Mobiliar allerdings ist, umso mehr bedarf es der richtigen Möbelpflege. Einfache Möbel sind, sofern aus Holz, meist massiv und besitzt eher zurückhaltendes Dekor. Die Maserung ist meist zu sehen und in der Regel ist auch das Konstruktionsholz von ähnlicher Qualität.

Ein Furniermöbel, lackiert oder gar mit einer Schellackpolitur, wie bei antiken Möbeln, besitzt hingegen eine dünne Schicht aus einem edleren und teureren Holz: das Furnier: Darauf ist der Lack aufgetragen. Edle Hölzer haben oft eine schönere Maserung als einfaches Konstruktionsholz, das auch bei edleren Möbeln von einfacherer Qualität sein kann. Sowohl das polierte, furnierte wie auch das holzsichtige Möbel haben glatte Oberflächen, die gegen Kratzer empfindlich sind.

Reinigen – Einsatz für weiche Staubtücher

Holz säubert man mit einem trockenen, weichen Staubtuch oder – an Stellen, die Ornamente und Dekore besitzen – mit einem Pinsel. Niemals mit feuchten Lappen oder Schwämmen! An die Oberfläche von Holzmöbeln sollte kein Wasser gelangen. Denn Feuchtigkeit lässt das Holz aufquellen und reißen. Wichtig ist, dass der Staub von der Oberfläche des Holzmöbels ganz entfernt wird. Staub im Inneren von Schränken und Schubladen lässt sich mit der Möbelbürste aussaugen.

Unser Tipp: An schwer zugänglichen Stellen von Dekoren oder in Ritzen und Rissen kann man mit Baumwollwattestäbchen oder mit einem hölzernen, mit Baumwollwatte umwickelten Zahnstocher arbeiten.

Bestimmen: Welche Holzsorte wurde verwendet?

Die Bestimmung des Holzes, aber auch der Konstruktionsweise steht also am Anfang des Reinigungsprozesses. Für furniertes Holz aus Kirschbaum, Walnuss, Buche, Mahagoni, Pflaume oder Tanne eignet sich eine handelsübliche Möbelpolitur, die es speziell für Furniermöbel zu kaufen gibt. Die Politur verschließt die Oberfläche vor allem gegen das Eindringen von Nässe und Schmutz und fördert den Glanz des Lacks und des Furniers. Auch ein einfacheres Massivholzmöbel aus Eiche, Lärche, Buche oder Kiefer, das vor allem ein robusteres und natürliches Aussehen hat, kann man mit eigenen, selbst hergestellten Pflegemitteln behandeln.

Wie mischt man eine eigene Möbelpolitur?

Um selbst eine schöne und umweltfreundliche Politur herzustellen, genügt eine Mischung aus:

  • Bienenwachs (50 Gramm) und Terpentin (150 Milliliter)

Beides in eine Schüssel geben, im Wasserbad erwärmen, gut durchmischen und abkühlen lassen. Auf das Möbel dünn auftragen, trocknen lassen und mit einem weichen Tuch polieren. Schon ist ein extrem pflegender und schützender Überzug entstanden.

Natürliche Öle wie Olivenöl oder Leinöl sind in den folgenden Mischungen gut für die Möbelpolitur geeignet:

  • Olivenöl und Essig im Verhältnis 2:1
  • Leinölfirnis mit Terpentin und Essig (jeweils eine Tasse)

Der Verschluss des Holzes gegen die äußere Einwirkung von Feuchtigkeit und Staub funktioniert damit genauso gut wie mit professioneller oder handelsüblicher Möbelpolitur, meist sogar besser, denn man weiß tatsächlich, was an Inhaltsstoffen enthalten ist. Selbst reines Leinöl eignet sich. Leinöl ist wie Bienenwachs ein rein natürliches Produkt, das bei Sauerstoffeinwirkung trocknet, allerdings dauert es bei reinem Leinöl länger, bis das Möbel poliert werden kann. Wichtig ist es, auf einem Möbel nicht mit unterschiedlichen Polituren zu arbeiten: Ölen oder wachsen, aber keine Vermengung beider Möglichkeiten.

Wie bekommt man Flecken aus dem Holz?

Das Eindringen von Feuchtigkeit ist meist die Ursache für unschöne Flecken. Besonders schlimm sind bei nichtfurnierten Holzmöbeln Rotweinflecken oder die Schwarzfärbungen, die aus der Mischung von Feuchtigkeit und Eisen entstehen. Letztere sind im Grunde nur zu vermeiden, indem man sofort aufwischt, bevor dieser Fleck ins Innere eingedrungen ist.

Eine andere Möglichkeit, Flecken zu vermeiden, beispielsweise Wasserflecken, die auf offenporigem Holz entstehen, ist das Abschleifen. Allerdings funktioniert dies nur, solange das Wasser nicht zu tief in das Holz eingedrungen ist. Nach dem Abschleifen mit einem feinkörnigen Schleifpapier trägt man die Politur, das Öl oder den Wachs auf die abgeschliffene Fläche auf und poliert nach. Gegebenenfalls ausgiebig trocknen lassen und in mehreren Schichten nacharbeiten.

Unser Tipp: Ist der Wasserflecken gerade erst entstanden und noch nicht getrocknet, lässt sich der Schaden mit der eigenen Spucke begrenzen: Diese besonders an den Rändern des Wasserflecks und darüber hinaus verstreichen, so dass keine sichtbaren Grenzen entstehen, und trocknen lassen.

Wer nicht nur Möbel polieren möchte, findet hier noch weitere Informationen zur richtigen Möbelpflege: