Die Badewanne zählt heutzutage in den meisten Badezimmern zu den wichtigsten sanitären Anlagen überhaupt. Oft stellt sie das Herzstück des Raumes dar und sollte daher mit Sorgfalt ausgewählt werden. Weil sie längst nicht mehr nur zur Reinigung des Körpers, sondern vielmehr als Ort zur Entspannung dient, ist das Design von größter Bedeutung. Vor allem in den Wintermonaten gibt es für viele Menschen kaum etwas Angenehmeres, als sich eine Auszeit im heißen Wasser zu gönnen.
Die freistehende Badewanne strahlt dabei besonderen Luxus aus und ist in den letzten Jahren zu einem echten Trend geworden sind. Tatsächlich handelt es sich bei dieser Wannenform um die ursprünglichste, denn erst mit dem Verlegen von Rohrleitungen versetzte man die Badewanne gezwungenermaßen an die Wand. So gelten freistehende Badewannen heute wieder als besonders eleganter Blickfang im Bad und sind umso gefragter. Natürlich muss auch hier der Wasserzulauf gewährleistet sein, der in diesem Fall unterirdisch erfolgt.
Wie sich freistehende Badewannen in den Raum integrieren lassen
Es gibt unzählige Möglichkeiten, eine freistehende Badewanne in ein Wohnhaus zu integrieren. In Neubauten kann die Wanne zum Beispiel auch direkt unter das Dach verlegt werden. Da sie sich mitten im Raum befindet, stören Dachschrägen nicht beim Baden und man kann beispielsweise währenddessen aus dem Fenster blicken.
Die Möglichkeit, eine freistehende Badewanne auch in der obersten Etage einrichten zu können, lässt in anderen Räumen mehr Platz für eine bodentiefe Dusche und andere großzügige sanitäre Anlagen. So wird dieser Raum zu einem Ort, der wirklich nur der Ruhe und Entspannung dienen soll. Steht genügend Fläche zur Verfügung, bietet sich die freistehende Badewanne natürlich auch für jeden anderen Raum an. Wichtig ist grundsätzlich eine sorgfältige Planung, denn solche Badewannen benötigen etwas mehr Platz als Eck- oder Wandmodelle.
Aus welchem Material besteht eine freistehende Badewanne?
Freistehende Badewannen gibt es in den verschiedensten Materialien. Diese zeichnen sich nicht nur durch Funktionalität, sondern vor allem durch exklusive Designs aus: Von Beton über Acryl und Holz bis hin zu Naturstein gibt es die unterschiedlichsten Modelle. Besonders beliebt sind derzeit vor allem Kunstharze, die mit fein zermahlenen Mineralien angereichert werden. Dabei handelt es sich beispielsweise um Mineralharze wie Corian, Cristalplant oder auch Quarrycast – sie alle ermöglichen Designs in den ausgefallensten Formen.
Natürlich sind auch klassische Modelle aus Emaille erhältlich, welche als besonders pflegeleicht und robust gelten. Ebenfalls sehr populär sind Badewannen aus Sanitäracryl - ein Werkstoff, der sich durch eine angenehme Haptik auszeichnet. Das Material ist zwar deutlich kratzempfindlicher als Emaille, aber bietet dafür eine unglaubliche Modellvielfalt. Von rechteckigen und ovalen über runde und tropfenförmige bis hin zu herzförmigen Wannen lässt sich nahezu jeder Wunsch erfüllen. Dazu können passende Armaturen gewählt werden, deren Farbe von Silber über Kupfer bis hin zu Gold reicht.
Wie viel kostet eine hochwertige freistehende Badewanne?
Die günstigsten freistehenden Badewannen sind ab etwa 500 Euro online erhältlich. Je nach Verarbeitung und Ausstattung ist die Preisspanne aber nach oben hin offen. Designer-Badewannen kosten nicht selten 5.000 Euro und mehr. Wichtig ist grundsätzlich, dass das Material eine Stärke von nicht weniger als 5 mm aufweist. In der Regel bestehen hochwertige Modelle aus gefärbtem Acryl entsprechend der Normen EN 263 und EN 198. Von Vorteil ist zudem, wenn das Material durch eine spezielle Schicht aus Glasfaserharz verstärkt worden ist. Dadurch wird die Badewanne nicht nur robuster, sondern auch langlebiger.
Was bei der Installation einer freistehenden Badewanne berücksichtigt werden muss
Eine freistehende Badewanne bringt im voll befüllten Zustand ein beachtliches Gewicht auf die Waage. Möchte man die Wanne jedoch nicht im Erdgeschoss oder im Keller, sondern auf einer Geschossdecke platzieren, dann muss diese natürlich entsprechend tragfähig sein. Beachtet werden muss in diesem Zusammenhang vor allem, dass die Tragfähigkeit von Geschossdecken an den Wänden für gewöhnlich höher ist als in der Mitte des Raumes. Sollte man sich hier nicht sicher sein, ist es unbedingt anzuraten, einen Statiker hinzuzuziehen, der diese Aspekte überprüfen kann.
Darüber hinaus müssen Wasseranschlüsse für den Zu- und Ablauf verlegt werden, was ebenfalls einen gewissen baulichen Aufwand mit sich bringt. Zwar ist der Einbau einer freistehenden Badewanne auch in Bestandsimmobilien möglich, doch viel einfacher ist es sicherlich, die Wanne direkt in einen Neubau zu integrieren.
So wählt man die richtige Größe einer freistehenden Badewanne aus
Prinzipiell ist es natürlich angenehm, wenn eine Badewanne viel Platz bietet – dies ist zumindest bei Eckwannen und anderen klassischen Modellen der Fall. Bei einer freistehenden Badewanne sollten die Maße allerdings nicht zu großzügig bemessen sein, denn ansonsten rutscht man ständig nur vor und zurück. Idealerweise stößt man mit den Füßen also gerade so an das andere Ende, um sich dort abstützen zu können.
Als Faustregel gilt: Die durchschnittliche Beinlänge von der Hüfte bis zu den Füßen ergibt die Mindestlänge, die eine freistehende Badewanne aufweisen sollte. Dieser Wert gilt allerdings nur für einen Neigungswinkel von etwa 40° - also so, dass man bequem darin sitzen kann. Bei einem größeren Winkel liegt man eher, was nicht jeder gerne mag. Dann jedoch kann die Wanne ruhig etwas größer ausfallen.
Um sicherzugehen, dass man sich in seiner neuen freistehenden Badewanne wohlfühlt, ist es deshalb zu empfehlen, im Vorfeld Probe zu liegen. So kann man selbst testen, ob der Neigungswinkel, die Breite und die Länge stimmen, ob man komfortabel liegt und ob der Abfluss stört.
Weitere wichtige Tipps für den Einbau einer freistehenden Badewanne
Mit dem reinen Einbau einer freistehenden Badewanne ist es natürlich nicht getan. Für sie müssen in der Regel noch passende Armaturen ausgewählt werden. Diese sollten einerseits zum Design der Badewanne bzw. des restlichen Badezimmers passen sowie dem persönlichen Geschmack entsprechen. Darüber hinaus eignen sich nicht alle Armaturen für die Installation an einer freistehenden Wanne. Möchte man sich eine freistehende Badewanne kaufen, ist es deshalb empfehlenswert, sich im Vorfeld über die einzelnen Produkte im Fachhandel zu informieren und sich ggf. von einem Experten beraten zu lassen.
Wenn die Badewanne später wirklich komplett frei im Badezimmer stehen soll, müssen hierfür entsprechende Leitungen im Boden verlegt werden. Badewannen mit Füßen können somit keine Rohre für den Zu- und Ablauf vollständig verbergen – irgendwo sieht man sie immer. Idealerweise führen sie an der Rückseite der Wanne entlang oder werden durch andere Elemente im Raum verborgen. In Altbauten gibt es nicht selten das Problem, dass sich neue Leitungen nicht mehr nachträglich im Boden verlegen lassen. Hier ist es besser, die Leitungen oberirdisch zu verlegen und darauf eine Art Podest zu bauen, das als praktische Ablage oder Trennwand fungieren kann.
Beabsichtigt man, in der freistehenden Badewanne auch zu duschen, empfiehlt sich unbedingt die Anbringung eines Spritzschutzes. Dieser kann beispielsweise mit einem normalen Duschvorhang oder mit einer Schiebewand realisiert werden.