Innentüren sind nicht einfach nur die Verbindung zweier Räume. Sie sorgen für Schall- und Wärmeschutz, stoppen Zugluft und fügen sich idealerweise perfekt in das Wohnambiente ein.
Welche Funktion muss Ihre Innentür erfüllen?
Bevor Sie Ihre Kaufentscheidung treffen, machen Sie sich unbedingt Gedanken über diesen Aspekt. Wir die Tür oft und stark beansprucht? Braucht sie bestimmte Extras wie eine Feuerhemmung oder einen Lichtausschnitt? Welche Räume soll sie miteinander verbinden?
Beim Badezimmer benötigen Sie eine feuchtigkeitsresistente Tür, beim Hobbyraum steht zumeist eher der Schallschutz im Vordergrund. Die Wärmedämmung hingegen wird dort ein Thema, wodurch Zimmertüren zwei unterschiedlich stark beheizte Räume miteinander verbunden werden sollen. Bei Haustüren schließlich ist auch eine gewisse Sicherheit gefragt, schließlich wollen Sie ja keinen ungebetenen Besuch in ihrem Zuhause antreffen.
Welche Formen von Innentüren gibt es?
Für die Wohnung eignen sich vor allem die Schiebetür und die Anschlagtür. Die Schiebetür kennen Sie vielleicht noch aus der Wohnung Ihrer Großeltern, wo sie womöglich als Falttür den Wohn- und Essbereich voneinander abgrenzte. Das war funktionell, allerdings aus heutiger Sicht nicht unbedingt attraktiv. Daher verschwand die Schiebetür für einige Jahre aus den Gedanken und den Wohnungen, ist aber jetzt in Neuauflage wieder im Kommen. Gerade bei begrenztem Platzangebot kann die Schiebetür eine gute Alternative zur Anschlagtür sein. Ist sie sogar aus Glas gefertigt, bringt sie viel Licht an verborgene Winkel.
Die häufigste Innentür ist allerdings nach wie vor die Anschlagtür, die entweder in den Raum oder nach außen aufschwingt. In der Regel ist die Schall- und Wärmedämmung bei Anschlagtüren höher als bei Schiebetüren. Da der Schwenkbereich stets freigehalten werden muss, braucht sie allerdings mehr Platz als die genannte Alternative.
Aus welchem Material bestehen Anschlagtüren?
Hier ist vor allem in zwei Materialien zu unterscheiden: Holzwerkstoff und Massivholz. Früher gab es fast ausschließlich Massivholztüren, die allerdings ein hohes Eigengewicht haben und außerdem anfällig sind gegenüber Temperaturschwankungen und Luftfeuchtigkeit. Die Folge kann ein Verziehen des Materials sein, sodass eine Tür im schlimmsten Fall nicht mehr richtig geschlossen werden kann.
Holzwerkstoff ist anders, denn hier wird massives Holz allenfalls im umliegenden Rahmen eingesetzt. Ansonsten werden, abhängig von der Anforderung, Spanplatten oder Faserplatten mit unterschiedlichen Dichten eingesetzt. Dadurch werden die Türen besonders stabil und neigen nicht zum Verziehen.
Welche Bauweisen gibt es bei Innentüren?
Fachleute unterscheiden zwischen Rahmen-Innentüren und glatten Innentüren. In der erstgenannten Variante handelt es sich um eine Tür mit einem rahmenartig aufgebauten Türblatt, das aus Vollholz oder Holzwerkstoff gefertigt wurde.
Für diese Variante können Sie sich beispielsweise entscheiden, wenn die Tür eine integrierte Glasfläche besitzen soll.
Bei glatten Innentüren ist lediglich eine glatte Fläche zu erkennen, während sich der leichte Holzrahmen der zumeist aus Holzwerkstoff hergestellten Tür unter der Oberfläche versteckt. Dieser ist auf beiden Seiten auf der Höhe des Türdrückers mit Bändern und Platten verkleidet. Abhängig vom Material und der Füllung ist der Kern dieser Innentüren unterschiedlich stabil.
Grundsätzlich ist es aber Geschmackssache, für welche Art der Innentür Sie sich entscheiden. Rahmen-Innentüren vermitteln zumeist ein traditionell wohnliches Ambiente, während glatte Innentüren besonders gerne in einem modernen Wohnumfeld eingesetzt werden.
Die reine Glastür ist eine dritte Alternative. Eine solche ist pflegeleicht und lässt sehr viel Licht in den jeweiligen Raum. Der Wirkungsgrad bei Schall- und Wärmedämmung kann bei den angebotenen Glastüren höchst unterschiedlich sein. Vor allem aber sollten Sie darauf achten, dass Ihre Glastür aus Sicherheitsglas besteht, damit sich im Fall eines Bruchs niemand ernsthaft daran verletzen kann.
Wie sind Wohnraumtüren im Inneren beschaffen?
Glatte Innentüren aus Holzwerkstoff sind keine Hohlkörper, sondern verfügen über eine Füllung beziehungsweise Einlage. Dabei kann es sich um Röhrenspan- oder Wabenkerneinlagen handeln, alternativ kommen auch Vollspanplatten zur Anwendung. Bei Rahmen-Innentüren finden sich vor allem Füllungen in Form von Massivholz oder Schicht- beziehungsweise Stabverleimung.
Abhängig von der Art der Füllung ist eine Tür unterschiedlich stabil, auch der Grad der Schall- und Wärmedämmung ist alles andere als einheitlich. Die kostengünstige glatte Innentür mit Wabenkerneinlage etwa kann hinsichtlich der Schall- und Wärmeisolierung nicht mit der teureren Röhrenspaneinlage mithalten. Bei Rahmen-Innentüren sind Modelle mit Vollholz-Füllung vergleichsweise preisgünstig. Allerdings neigen diese bei Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen zum Verziehen und zur Rissbildung. Schichtverleimte Modelle kosten etwas mehr, verziehen sich aber nicht und haben darüber hinaus die besseren Dämmwerte.
Wie sind die Oberflächen von Innentüren beschaffen?
Bei der Oberfläche von Innentüren haben Sie eine mannigfaltige Auswahl. Lack, Folienbeschichtung, Laminatbeschichtung (CPL), Furnier aus Echtholz – oder entscheiden Sie sich für die Tür aus sichtbarem Naturholz?
- Die Folienbeschichtung gibt es in einer großen Designvielfalt. Sie sind pflegeleicht und kostengünstig, allerdings vergleichsweise empfindlich bei Stößen und Kratzern.
- Lackoberflächen haben meistens einen seidenmatten Schimmer und wirken damit sehr elegant. Abhängig davon, wie hochwertig der Lack ist, ist die Tür mehr oder weniger stoß- und kratzfest und strapazierfähig.
- Die Laminatbeschichtung (CPL) punktet einerseits mit einer echtholz-Wirkung, ist aber gleichzeitig abrieb- und stoßfest, pflegeleicht und hat ein geringeres Eigengewicht als Massivholz.
- Furnier verleiht Ihrer Innentür eine einzigartige Optik. Denn Echtholzfurnier ist stets ein Unikat, das auch in der verbauten Tür weiter lebendig bleibt. Eine Veränderung der Farbe im Laufe der Zeit ist dabei vollkommen normal.
- Massivholztüren sind natürlich ebenfalls lebendig und sorgen für ein angenehmes Wohnklima.
Denken Sie auch an den Rahmen
Der Türrahmen ist mehr als das Fundament einer Tür. Gerade im Innenbereich bzw. im Eingangsbereich sollte er gestalterisch und von seiner ganzen Beschaffenheit zur Tür passen. Wenn Sie das Design und die Materialien aufeinander abstimmen, so ist das Resultat nicht nur funktionell, sondern auch optisch sehr harmonisch.
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