Welches Bett das richtige für die eigenen vier Wände ist, das muss jeder selbst entscheiden. Doch bei Futonbetten kommt es auffällig oft zu Diskussionen mit Freunden, Kollegen und Verwandten. Denn manche Menschen lieben den Futon, während andere überhaupt nicht verstehen, was den Charme ausmacht.
Unter anderem deshalb hat das Futonbett wohl einen Ruf als Bett für junge Leute beziehungsweise Studenten weg. Nur diese Menschen würden so hart schlafen wollen und sich für eine minimalistische Option entscheiden, um Platz zu sparen. Aber ist das wirklich so oder sind Futons auch eine dauerhafte Lösung für Menschen, die nicht mehr in ihren 20ern sind?
So entstand das Futonbett
Zunächst muss einmal darauf geschaut werden, wie der Futon überhaupt nach Europa gekommen ist. Denn was heute in Onlineshops und Fachgeschäften als Futon verkauft wird, hat nur noch bedingt etwas mit dem Original aus Japan zu tun.
In Japan hat der Futon lange Tradition. Das ergibt sich aus den zwei wichtigsten Eigenschaften: die niedrige Schlafhöhe und die Flexibilität. Flexibel sind Futons insofern, dass man die Matratzen einfach zusammenrollen oder zusammenklappen kann. Die niedrige Schlafhöhe ist wiederum als wohltuend und wichtig deklariert worden, weil so mehr Nähe zur Erde und Natur vorhanden ist.
Auch westliche Kulturen fanden Gefallen an der Flexibilität und niedrigen Schlafhöhe – in einem gewissen Maße zumindest. Denn in Japan schläft man auf einer simplen Matratze aus Baumwolle oder anderen natürlichen Füllmaterialien, die auf einer Reisstrohmatte, auch Tatami genannt, aufliegt. Die modernen Futonbetten sind hingegen mit einem Holzrahmen ausgestattet, der ein wenig Freiraum zum Boden lässt und die Matratzen sind zwar naturbelassen, aber etwas anspruchsvoller.
Beliebt bei jungen Menschen
Die Idee, dass Futons vor allem für junge Menschen geeignet sind, hat viele Ursprünge. Zum einen ist es so, dass nicht jeder Rücken die harte Schlafweise aushält. Seiten- und Bauchschläfer tun sich mit der harten Unterlage oft schwer und können sogar Rückenprobleme entwickeln. Gleichzeitig berichten viele Menschen, dass die Einfachheit des Bettes ihren Schlaf verbessert und Rückenproblemen vorgebeugt hat.
Die niedrige Schlafhöhe wirkt außerdem nicht unbedingt „erwachsen“. Damit ist gemeint, dass es gewisse Grundeinstellungen dazu gibt, wie ein Schlafzimmer aussieht, wenn man mit beiden Beinen im Leben steht oder sogar eine Familie hat. Ein großes Bett, das vom Design her zum Rest des Schlafzimmers passt, ist für viele ein wichtiges Merkmal von Reife.
Junge Menschen bevorzugen wiederum Flexibilität und genau die bekommen sie mit einem Futon. Die Matratzen sind meist leicht aufzurollen und im Schrank zu verstauen. Die Bettgestelle und Lattenroste können an eine Wand gestellt werden. Es gibt auch beliebte Schlafsofa-Modelle, die somit multifunktional agieren. All das sind Dinge, die für Studenten, Auszubildene und andere junge Menschen sehr wichtig sind, was wohl die Beliebtheit erklärt.
Das spricht für und gegen die dauerhafte Nutzung
Wenn Futons bei jungen Menschen mit geringeren Ansprüchen beliebt sind, heißt das dann, dass alle anderen auf sie verzichten sollten? Nein, so einfach lässt sich das nicht sagen. Der eine wichtige Grund, warum Menschen wirklich auf einen Futon verzichten müssen, sind Rückenprobleme. Empfehlen Ärzte oder Therapeuten spezielle ergonomische Schlafbedingungen, dann ist der Futon keine Option.
Alle anderen sollten schauen, ob ihre Vorurteile berechtigt sind oder nicht. Denn moderne Futons sind stylisch und umweltfreundlich. Da Holz und Baumwolle die Grundlage bieten, sind nachwachsende Rohstoffe im Einsatz. Hinzu kommt, dass auf „Schnickschnack“ verzichtet wird. Viele Menschen sind mit den vielen Einrichtungsoptionen überfordert, die es heutzutage gibt. Hunderte Matratzenvarianten, unzählige Design-Optionen, angebliche Gesundheitsvorteile – da wollen einige lieber zurück zu den Basics.
Futons bestehen aus zwei Teilen – dem Gestell und der Matratze – und nehmen nicht viel Platz weg. Somit sind sie ideal für minimalistische Einrichtungskonzepte. Es kann also nicht behauptet werden, dass Futons nur für Studenten oder junge Leute geeignet sind.
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